RED Zeitung, Stuttgart

Refugees – Experiences - Dreams

RED ist eine Zeitung, die von Geflüchteten in Stuttgart Killesberg gemacht wird. Auf acht Seiten erzählen Menschen aus Syrien, Afghanistan, Eritrea und anderen Ländern ihre Geschichten, Erfahrungen und Gedanken. Der Titel »RED« steht für Refugees – Experiences - Dreams.

In Killesberg, einem Stadtteil im Norden Stuttgarts, steht eine große Container-Flüchtlings-Unterkunft, die vom DRK betrieben wird. Der Freundeskreis Killesberg engagiert sich mit vielen Aktivitäten und in diversen Gruppen. Schon im Winter 2016 entstand die Idee, Geflüchtete selber zu Wort kommen zu lassen und sichtbar zu machen, dass es nicht nur »Geflüchtete« sind, sondern einzelne Persönlichkeiten mit den unterschiedlichsten Berufen, Perspektiven und Lebensgeschichten. Zwei Personen waren wichtige Motoren bei dem Projekt: Hans Helmut Greuter, ein freier Journalist, der sich im Freundeskreis engagiert und Issam A.-Karim, der vor über 30 Jahren als Kind aus dem Libanon geflüchtet war und nach Deutschland gekommen ist. Autorinnen und Autoren sind bei RED die Geflüchteten selbst: Sie erzählen und schreiben in ihrer Sprache und in der Zeitung wird dann ihr Beitrag in ihrer jeweiligen Sprache und in deutscher Übersetzung abgedruckt. 

Gespräch mit Issam A-Karim

Stiftung Mitarbeit: Wie kam's zur Idee?

Issam A.-Karim: Eine Initiative des Freundeskreises Killesberg sammelte im Oktober 2016 Vorschläge zu der Frage: »Was machen wir mit den / für die Geflohenen während der Herbst-Wintermonate 2016/2017?« Eine der Antworten und dazu das Konzept eines freien Journalisten: »Wir machen zusammen eine Zeitung.«

Stiftung Mitarbeit: Was macht ihr gerade und wie soll es weiter gehen?

Issam A.-Karim: Ab Ende Dezember bereiten wir die nächste, dann 5. RED-Ausgabe vor. Thematischer Schwerpunkt: Afrikaner. Vorgesehener Erscheinungstermin: Anfang März 2018.

Stiftung Mitarbeit: Was steht jetzt noch an? Wohin soll es gehen?

Issam A.-Karim: Danach planen wir die 6. und dann voraussichtlich letzte RED-Ausgabe, da das Spendenbudget dafür (Kosten pro Ausgabe ca. 1.600 Euro) dann aufgerbraucht sein dürfte. Außerdem wird nach bisheriger Planung Ende 2018 das DRK-Container-Camp »An der Landenbergerstr.« geschlossen.

Stiftung Mitarbeit: Was war/ist besonders schwierig? Was hat euch weiter gebracht?

Issam A.-Karim: Besonders schwierig gestaltete sich der Kontakt zu manchen Leuten, besonders aus China. Weiter gebracht hat der Wille mancher Geflohener mitzumachen. Aber auch die Bereitschaft des DRK-Teams, uns zu unterstützen.