Maria Lüttringhaus, Hille Richers
Arbeitshilfen für Selbsthilfe- und Bürgerinitiativen Nr. 29
Verlag Stiftung Mitarbeit ·
Bonn ·
2022
5. Auflage ·
260 S.
· ISBN 978-3-928053-82-2
Aktivierende Befragung ist eine Methode, die in der Gemeinwesenarbeit entwickelt wurde. Die Bürgerinnen und Bürger eines Wohngebiets oder Stadtteils werden nicht nur nach ihren Meinungen und Einstellungen befragt, sondern gleichzeitig dazu angeregt und ermutigt, aktiv zu werden, für ihre Interessen einzutreten und bei der Lösung von Problemen im Gemeinwesen mitzuwirken.
Aktivierende Befragung ist kommunikatives Handeln und unterscheidet sich damit von anderen Umfrageformen, die ausschließlich der Datenerhebung dienen. Sie ist ein Beitrag zur Demokratieentwicklung von unten, weil sie sich vor allem an jene Gruppen richtet, die bei anderen Beteiligungsprozessen zu kurz kommen oder nicht beachtet werden. Sie ist aufsuchende Arbeit und setzt in der Lebenswelt der Menschen ein.
Maria Lüttringhaus und Hille Richers, die über langjährige Erfahrung in der Praxis der Gemeinwesenarbeit verfügen, werfen zunächst einen Blick in die und auf die Entstehung der Methode. Nach einer Diskussion ihrer Möglichkeiten und Grenzen geben die Autorinnen Einblick in den Methodenkasten mit zahlreichen Tipps und Anregungen für die Durchführung. Die vielfältigen Praxisbeispiele und Erfahrungsberichte decken ein breites methodisches Spektrum ab. Im Anhang finden sich Arbeitsmaterialien, Literaturhinweise und Internettipps.
Rezensionen
»Wie funktioniert die Aktivierende Befragung konkret? Diese Frage steht im Zentrum des Handbuchs, mit dem Interessierte eine praxisnahe Einführung und Anleitung zur Umsetzung der Aktivierenden Befragung erhalten sollen. Das Handbuch zum Evergreen der dialog- und zielgruppenorientierten Problemlösungsmethode schafft eine gute Ausgangslage, um die in zahlreichen Praxisbeispielen begonnene Erfolgsgeschichte der Aktivierenden Befragung fortzusetzen und sie für die Gestaltung unseres Gemeinwesens zu nutzen.«
Initiative ProDialog, Newsletter, Ausgabe Juni 2013
»Die Herausgeberinnen legen mit ihrem Handbuch eine Arbeitshilfe für alle jene Akteure vor, die - auf welchem Arbeitsfeld immer - Bürger und Bürgerinnen eines bestimmten Sozialraums nach ihren Meinungen und Einstellungen befragen, sie gleichzeitig aber auch dazu anregen wollen, für ihre Interessen einzutreten und bei der Lösung von Problemen im Gemeinwesen mitzuwirken. Das Buch macht, so die Hoffnung des Vorworts, in der Tat ‚Mut, aktivierende Befragungen durchzuführen’. Dafür liefert es, zumindest im Praxisteil, vielfältige Hilfestellungen. Die hohe Nützlichkeit aller praktischen Tipps soll durch die abschließenden kritischen Sätze dieser Rezension in keiner Weise in Frage gestellt werden. Dass die Herausgeberinnen aber auf einen Blick in benachbarte Wissenschaften weitgehend verzichten, zum Beispiel die Partizipationsforschung im Rahmen der Politikwissenschaft, ist schade. Dort finden sich, zugegebenermaßen, zwar nur wenige praktische Tipps für die konkrete Nutzanwendung vor Ort, dafür aber viel Stoff für Reflexion und Problematisierung des Themas.«
Prof. Dr. Sylvia Greiffenhagen, Evangelische Hochschule Nürnberg
Gesamte Rezension unter: http://www.socialnet.de