mitarbeiten (1/2017)

Begegnung und Teilhabe ermöglichen

Freiwilligenagenturen spielen in der Flüchtlingshilfe eine wichtige Rolle. Doch welche Ressourcen und welches Wissen sind nötig, damit Freiwilligenagenturen das Engagement für, mit und von geflüchteten Menschen gut gestalten können? Praxisnahe Antworten auf diese Frage bietet ein kostenloses neues Online­-Hand­buch der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen, an dessen Erarbeitung die Stiftung Mitarbeit mitgewirkt hat.

Bürgerschaftliches Engagement ist ein wichtiger Faktor bei der Integration Zuflucht suchender Menschen. Folgerichtig sind auch die etwa 500 Freiwilligenagenturen in Deutschland zu zentralen Akteuren bei der Unterstützung von Geflüchteten avanciert: Freiwilligenagenturen informieren und begleiten Freiwillige, sie schaffen Begegnungen zwischen Einheimischen und Zufluchtssuchenden, sie initiieren eigene Projekte, fördern das Engagement von Geflüchteten, sie vernetzen Initiativen und Organisationen vor Ort und nehmen oft eine koordinierende Rolle im Engagement für, mit und von geflüchteten Menschen ein.

Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen (bagfa) hat vor diesem Hintergrund im Dezember 2016 eine neue Website zum Thema »Engagement für, mit und von geflüchteten Menschen gestalten« frei geschaltet. Die Angebote des Portals richten sich vor allem an Infrastruktureinrichtungen, die Engagement fördern und koordinieren.

Das im Rahmen des Internetportals entstandene Online-Handbuch versammelt gute Beispiele im Handlungsfeld und gibt Hinweise auf weiterführende Literatur.

Ein Kapitel beschäftigt sich beispielsweise mit der Frage, wie sich Kooperationen im Handlungsfeld gestalten lassen. Hier raten die Autor/innen des Handbuchs dazu, die Wahl möglicher Kooperationspartner strategisch anzugehen und sowohl etablierte wie junge Organisationen zusammenzubringen, um möglichst unterschiedliche (Lern-) Erfahrungen machen zu können. In jedem Fall sollten auch kommunale Akteure aus Politik und Verwaltung sowie Vertreter/innen von zivilgesellschaftlichen Helferkreisen und Initiativen mit im Boot sein.

Das Handbuch zeigt Wege auf, wie sich das Engagement der Geflüchteten selbst fördern lässt. Hier stellt sich die Herausforderung, dass Geflüchtete oft keine Erfahrungen mit bürgerschaftlichem Engagement aus ihren Herkunftsregionen mitbringen, wo Hilfe zum Beispiel eher familiär, in der Nachbarschaft oder in religiösen Gemeinschaften organisiert wird. Gleichwohl sind in vielen Freiwilligenagenturen Flüchtlinge  als Akteure aktiv. Ein wichtiger Erfolgsfaktor ist dabei die interkulturelle Öffnung von Einsatzstellen und Angeboten.

Nähere Informationen bei Eva-Maria Antz (antz(at)mitarbeit.de) in der Bundesgeschäftsstelle. Das Online-Handbuch zum Download unter www.mitarbeit.de