mitarbeiten (3/2006)

Gezielte Begleitung und Betreuung von Freiwilligen

Die Geschichte vieler Nichtregierungsorganisationen ist eine Geschichte der Freiwilligen, die ihr Projekt mit viel persönlichem Einsatz vorangebracht haben. Große Organisationen entstanden aus Initiativen für lokale/regionale Umweltanliegen und internationale entwicklungspolitische Anliegen. Freiwilliges, bürgerschaftliches Engagement war dabei oft Motor dieser Entwicklung.

Die Studie »Förderung von Freiwilligenengagement in Umwelt- und Entwicklungsorganisationen in NRW«  untersucht die Zusammenarbeit von Freiwilligenagenturen und Organisationen im Umwelt- und Entwicklungsbereich. Es geht um die Fragen, welche Schwierigkeiten Organisationen im Umwelt- und Entwicklungsbereich in NRW bei der Gewinnung und längerfristigen Bindung freiwilliger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben und warum die Vermittlungsstellen für freiwillige Arbeit in NRW kaum freiwillige Mitarbeiter/innen an Gruppen des Umwelt- und Entwicklungsbereiches vermitteln.

Ein zentrales Ergebnis: den Organisationen haftet oft noch ein Image von »Ökos« und »Gutmenschen« an – während umgekehrt die Freiwillligenagenturen als reine Vermittlungsagenturen für soziales Engagement eingeordnet werden. Dementsprechend investieren die Organisationen wenig Ressourcen in Kontaktaufbau und Wahrnehmung von Beratungsangeboten. Aber auch die Freiwilligenagenturen haben kaum Kenntnisse über Tätigkeitsfelder im Umwelt- und Entwicklungsbereich.

Die Empfehlungen der Studie gehen in zwei Richtungen: zum einen wird eine Intensivierung des Kontakts und der Kooperation zwischen Freiwilligenagenturen und Umwelt- und Entwicklunsgpolitik-Organisationen empfohlen. Zum anderen steht eine Weiterentwicklung des organisationseigenen Managements von Freiwilligenarbeit an. Dazu gehört, die engagementfördernden Rahmenbedingungen zu verbessern, das eigene Image in Hinblick auf die Gewinnung von Freiwilligen zu überprüfen und Freiwillige gezielt zu begleiten und zu betreuen.

Die Studie wurde von der Stiftung MITARBEIT im Auftrag der nordrhein-westfälischen Stiftung Umwelt und Entwicklung und in Kooperation mit dem Wissenschaftsladen Bonn durchgeführt. Der Gesamtbericht ist als PDF-Datei auf der Website der Stiftung MITARBEIT zugänglich (www.mitarbeit.de).