mitarbeiten (1/2006)

Spielend zu neuen Perspektiven

Wer an Spiele denkt, erinnert sich an seine Kindheit und Jugend. Gespielt wird aber in nahezu allen Bereichen der Gesellschaft. Von Kindern ebenso wie von Erwachsenen, im sozialen Zusammenleben ebenso wie in Wirtschaft und Kultur. Eine Fachtagung in Leipzig (20.–21. Februar 2006) untersucht und bewertet spielerische Verfahren, welche die Kreativität, Kommunikation und Kooperation in Bereichen wie Bürgerbeteiligung, Lernen, Teambildung oder Stadtmarketing zu fördern versprechen.

Spiele zielen per definitionem nicht auf ein vorbestimmtes Ergebnis, sondern geben den Mitspieler(innen) die Möglichkeit, einen Spielraum zu erkunden, zu erobern und zu nutzen. Wenn es gut ist, erfahren die Spieler(innen) durch das Spiel etwas Neues über sich, die Gemeinschaft und die Gesellschaft. Spiele können beim Einzelnen oder in der Gruppe Veränderungsprozesse auslösen und zur Aktion oder zum Handeln führen.

Spiele können eine Orientierung geben bei der Suche nach neuen, kreativen Wegen, sie können bei schwierigen Entscheidungen helfen und dazu beitragen, die Risiken eines geplanten Projektes abzuschätzen.

Bei der mitSPIELtagung geht es um die Eignung und Qualität von Brettspielen, Planspielen und Kommunikationsspielen. Der erste Teil der Tagung steht unter dem Motto »Entdecken«. Autoren stellen ihre Spiele selbst vor. Im zweiten Teil (Motto »Lernen«) sind die Teilnehmenden gefragt, die Bedeutung von Spielen in ihrer eigenen Praxis zu reflektieren und ihre Erfahrungen einzubringen. Im dritten Teil (Motto »Unternehmen«) stehen Tipps für die Herstellung und Anwendung von Spielen im Vordergrund. Zum Abschluss geht es um die Bedeutung von Spielen für eine zukunftsfähige Gesellschaft.

Veranstalter ist das Leipziger  Netzwerk Südost e.V., das mit seiner Lern- und Entwicklungsagentur (LEA) eigene Spiele entwickelt. So will das »XAGA-Spiel« die Kommunikations-, Beteiligungs- und Lernprozesse in Verwaltung, Politik, Bildung und Drittem Sektor fördern. Im Spiel entsteht aus Ideen, Wünschen und Strategien der Spieler ein gemeinsamer Lebensraum in Stadt oder ländlichem Raum, der den Bedarfen und Vorstellungen der Beteiligten entspricht. Dabei wechseln die Spieler ständig ihre Rollen, sind mal Investoren, mal Stadt- oder Dorfbewohner(inne)n.

Nähere Informationen bei Netzwerk – Arbeitsgemeinschaft zur Förderung einer gemeinwesen-orientierten Sozialstruktur Leipzig-Südost e.V., Stötteritzer Str. 43, 04317 Leipzig, Tel.: (03 41) 9 90 23 09, Fax (03 41) 9 90 23 09, nw-suedost(at)t-online.de