mitarbeiten (4/2018)
Ausgezeichnet! Wettbewerb für vorbildliche Bürgerbeteiligung
Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit hatte zusammen mit dem Umweltbundesamt den »Wettbewerb für vorbildliche Bürgerbeteiligung« ausgelobt. Gesucht wurden vorbildliche Bürgerbeteiligungsprojekte aus dem ganzen Bundesgebiet. Nun stehen die vier Gewinnerprojekte fest. Die Stiftung Mitarbeit wirkte in der interdisziplinär zusammengesetzten Preisjury mit.
Im Rahmen einer Fachtagung wurden im November 2018 die vier Gewinnerprojekte des Wettbewerbs ausgezeichnet. Durch eine Experten- und Bürgerjury waren diese Projekte aus 160 Bewerbungen und 12 nominierten Projekten ausgewählt worden. Das Spektrum der Wettbewerbsbeiträge reichte von Spielplatzplanungen über die Erarbeitung von kommunalen Leitbildern bis hin zur Beteiligung bei Gesetzesentwürfen.Der Landkreis Marburg-Biedenkopf wurde für seinen »Bürgerdialog Biodiversität« mit einem der vier Preise ausgezeichnet. Der Landkreis nahm den Bottom-up-Ansatz der hessischen Biodiversitätsstrategie auf und beteiligte Bürgerinnen und Bürger bei der Umsetzung. Der Biodiversitätsdialog ist als dauerhafter Prozess angelegt, der konkrete Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität sowie der Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit erarbeiten soll.
Ein weiterer Preis ging an die mittelfränkische Stadt Gunzenhausen für ihre Bürgerbeteiligung im Rahmen des kommunalen Hochwassermanagements. Ziel der Beteiligung war es, eine für alle akzeptable Lösung für den Hochwasserschutz zu finden. Das Verfahren führte zu einem im Vorfeld nicht erwarteten Ergebnis: statt einer Hochwasserschutzmauer oder der Anschaffung mobiler Hochwasserschutzsysteme wurde die Altmühl wieder in ihr ursprüngliches Flussbett verlegt, das 50 Jahre zuvor begradigt worden war. Die Stadt schuf so einen Erholungs- und Freizeitraum, in den der Hochwasserschutz kaum wahrnehmbar eingebettet ist.
Den Sonderpreis des Wettbewerbs für besonders innovative Ansätze der Bürgerbeteiligung erhielt die Stadt Halle an der Saale für ein von Bürgerinnen und Bürgern partizipativ erarbeitetes Quartierskonzept für den Stadtteil Freiimfelde. Ausgehend vom Engagement der Anwohnerinnen und Anwohner erlebt das Viertel seit einigen Jahren einen positiven Wandel und Aufschwung, der das ehedem verfallende Quartier mit neuem Leben füllt. Zudem wurde das Ministerium für Umwelt, Klimaschutz und Energiewirtschaft des Landes Baden-Württemberg für seine Bürger- und Öffentlichkeitsbeteiligung am integrierten Energie- und Klimaschutzkonzept Baden-Württemberg (IEKK) ausgezeichnet.
Ausführliche Informationen zu allen nominierten Projekten im Netz unter www.bmu.de/vorbildliche-buergerbeteiligung/
- (PDF, 1 MB)