mitarbeiten (3/2005)

Beziehungen erfolgreich aufbauen und pflegen

In den Zeiten leerer öffentlicher Kassen ist es für gemeinnützige Organisationen unumgänglich, sich laufend um die Beschaffung eigener Mittel zu kümmern. Fundraising verlangt eine klare Kommunikationsbotschaft und zwingt dazu, sich mit den Zielen, Aufgaben und Strukturen der eigenen Organisation auseinander zu setzen. Hilfen bei der anspruchsvollen Aufgabe, im Wettbewerb um Aufmerksamkeit und Unterstützung bestehen zu können, erhalten Initiativen und Projekte durch die Fundraising-Seminare und -Ratgeber der Stiftung MITARBEIT.

Soll das Fundraising erfolgreich sein, muss es zum integralen Bestandteil der Alltagsarbeit von Non-Profit-Organisationen  werden.  Eine wichtige Voraussetzung dafür ist die Professionalisierung der Mittelbeschaffung. Es müssen Verantwortliche gefunden werden, die diesem Bereich regelmäßig Zeit widmen und sich kontinuierlich um die Fördergewinnung und -bindung kümmern.

Hilfreich ist es, wenn innerhalb der Organisation so etwas wie eine »Fundraisingkultur« verankert wird: Alle Beteiligten entwickeln ein Grundverständnis für den Fundraising-Prozess und ihre Anteile am Gelingen. Es gibt klare Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten, es ist festgelegt, wer sich um welche Ressourcen zu welchem Zeitpunkt kümmert.
Erfolgreiches Fundraisen setzt eine Antwort auf die Frage voraus: »Für wen kann es aus welchem Grund interessant sein, unserer Organisation oder unserem Projekt Geld zu geben?« Die Organisation – und sei sie noch so klein – muss ihren potentiellen Förderern deutlich machen, wofür sie steht und was sie konkret tut.

Der für die Mittelbeschaffung zuständige Fundraiser braucht eine Vision, er muss die Ziele seiner Organisation verinnerlicht haben. Wichtig ist, dass diese Vision zu einer Botschaft und einem Motto verdichtet wird, so dass die Philosophie der Organisation das Interesse der Förderer wecken und sie zum Mitmachen und Engagement bewegen kann.  Ein guter Slogan oder eine schöne Selbstdarstellungsbroschüre allein nützen allerdings wenig. Viel wichtiger sind Repräsentant(inn)en der Organisation, die intern und in der Öffentlichkeit als Vorbilder in Sachen Fundraising wirken und potentielle Förderer für die Organisation ansprechen und begeistern.

Es geht darum, innerhalb der Organisation ein nachhaltiges Beziehungsmanagement aufzubauen und ohne das Versprechen einer Werbewirkung oder imagewirksamen Gegenleistung Mittel zu akquirieren. Grundlegende Kenntnisse der Fundraising-Techniken wie das Abwickeln von Direct-Mail-Aktionen,  die Organisation von Fundraising Events oder das Formulieren von Anträgen sind dabei für den Erfog der Mittelbeschaffung wichtig. Mindestens ebenso wichtig sind die kommunikativen und sozialen Fähigkeiten, die der Fundraiser mitbringt, und die ihn in die Lage versetzen, Beziehungen erfolgreich aufzubauen und zu pflegen.

Den Schwerpunkt des Fundraising-Seminars der Stiftung MITARBEIT »Das liebe Geld – Wie wird es mehr?« (28. bis 30. Oktober 2005 in Bielefeld) bilden praktische Übungen zu den grundlegenden Techniken der Gesprächsführung und Spendenwerbung. Grundkenntnisse des Fundraising werden vorausgesetzt. Das Seminar wendet sich an haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter(innen), die mit unzureichenden Finanzmitteln arbeiten müssen und methodische Hilfen für die Geldbeschaffung suchen.  Nähere Informationen bei Eva-Maria Antz (antz(at)mitarbeit.de) in der Bundesgeschäftsstelle.

Eine Einführung in das Fundraising bietet der Ratgeber »Fundraising als Chance – Arbeitshilfe zur Mittelbeschaffung und Organisationsentwicklung in Vereinen«, Verlag Stiftung MITARBEIT, Bonn 2004, 56 S., ISBN 3-928053-85-X, zu beziehen über die Bundesgeschäftsstelle oder den Buchhandel.