mitarbeiten (4/2006)
Integrationsprobleme in China
In China gibt es erste Ansätze, die Bürgerinnen und Bürger in den Kommunen stärker an politischen Entscheidungsprozessen zu beteiligen. Die Stiftung MITARBEIT unterstützt diese zivilgesellschaftliche Entwicklung und moderiert die erste öffentliche Zukunftskonferenz in China.
Bei der Zukunftskonferenz, die im August 2006 in Peking durchgeführt wurde, kamen 64 Vertreter verschiedener gesellschaftlicher Gruppen zusammen, um Maßnahmen für eine bessere Integration ländlicher Wanderarbeiter in das städtische Leben zu erarbeiten. Unter dem Motto »Das Leben in Peking – gleiche Rechte und Entwicklungsmöglichkeiten für ›alte‹ und ›neue‹ Bürger« stellten sich die Teilnehmenden den Herausforderungen, vor denen die chinesische Hauptstadt durch die Zuwanderung aus den ländlichen Regionen Chinas steht. An dem zweieinhalbtägigen Dialog beteiligten sich Regierungsorganisationen und -organe, gemeinnützige Organisationen sowie Anwälte, Sozialarbeiter, inoffizielle Vertreter der Wanderarbeiter, die Betroffenen selbst und Bürger aus vier Pekinger Distrikten (Dongcheng, Haidian, Chaoyang, Shingshan).
Grundidee der Methode Zukunftskonferenz ist es, Angehörige unterschiedlicher Interessengruppen für zwei bis drei Tage zusammenzubringen, um zu einem Thema die Herausforderungen der Gegenwart zu analysieren, eine gemeinsam getragene Vision zu entwickeln und Maßnahmenpläne zu ihrer Umsetzung zu erarbeiten.
Organisiert wurde die Zukunftskonferenz von den lokalen, nichtstaatlichen Organisationen (NGOs) »Citizen« und »Promotion Association for Public Education on a Healthy Enviroment«. Beide Organisationen setzen sich für die Lebenssituation der Migranten in den benachteiligten Randgebieten Pekings ein und arbeiten dabei mit verschiedenen Regierungsstellen in Peking zusammen. Das Projekt wird von der »Chinese Association for NGO Cooperation« (CANGO) und der »American Bar Association« (A.B.A.) getragen und vom »U.S.-China Legal Cooperation Fund« finanziert.
Wesentliche Ergebnisse der Konferenz waren Projektideen zum Thema Gesundheit, Lebensumfeldverbesserung, Bildung für Migrantenkinder, Verbesserung der Rechtssicherheit und Veränderung bei der Registrierung der Wanderarbeiter. Zu den Themen wurden Arbeitsgruppen eingesetzt, die die Umsetzung der Ideen vorantreiben. Zudem haben sich regionale Komitees gebildet, die die Umsetzung in den beteiligten Kommunen begleiten sollen.
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